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Liebe Weltladen-Mitarbeiter:innen im Norden,

dass der Welthandel nach wie vor kolonial organisiert ist, wissen wir. Gerade in der Klimakrise ist die Ungerechtigkeit mit Händen zu greifen. Aber hat der Faire Handel das koloniale Denken wirklich überwunden? Wie oft erzählen wir noch vom Globalen Süden als hilfsbedürftig und von uns als den „Retter:innen“? Merkt man unseren Erzählungen über die Produzent:innen an, dass wir ihnen auf Augenhöhe begegnen (wollen)? Oder zementieren unsere Wohltätigkeit und unsere alljährliche Spende nicht genau die vertrauten kolonialen Bilder, die wir mit dem Fairen Handel zu überwinden vorgeben?

Mit diesen Fragen (und noch vielen weiteren) beschäftigte sich die Weltladen-Regionalkonferenz – und wir sind froh und dankbar, dass sich viele Weltladen-Mitarbeiter:innen dieser Herausforderung gestellt haben.

In diesem Newsletter findet ihr Stoff zum Nachlesen und Vertiefen - weitere Infos und Fotos gibt es hier in unserer Cloud.

Herzliche Grüße vom Team der Fair-Handels-Beratung Nord,
Hans-Christoph, Laura und Magdalena

Broschüre des Netzwerks Erinnerungskultur im Bereich der Nordkirche: „GedenkenBedenken“

Foto: Netzwerk Erinnerungskultur im Bereich der Nordkirche
Im Kontext der kolonialen Aufarbeitung und interkulturellen Öffnung ist eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte in der Gegenwart zwingend notwendig, auch für die evangelische Kirche. Die Broschüre hat den Schwerpunkt zu Spuren deutscher Kolonialvergangenheit in Kirchen und im öffentlichen Raum.  Vor allem da, wo Verletzungen kolonialer Vergangenheit in unseren heutigen Strukturen fortwirken, müssen wir bewusster hinschauen. Daher bekräftigte die Landessynode 2021 die Absicht zur interkulturellen Öffnung und nahm den rassismuskritischen und dekolonialen Prozess in der Nordkirche in den Fokus. Die aktuelle Ausgabe von „GedenkenBedenken“ des Netzwerk Erinnerungskultur leistet einen Beitrag zu dieser Entwicklung und lässt sich zugleich als Bestandsaufnahme dessen lesen, wo sie in ihrem Bestreben Anfang 2024 stehen.

Broschüre der BUND Jugend: „Kolonialismus & Klimakrise – Über 500 Jahre Widerstand“

Foto: BUND Jugend
Die Broschüre erklärt, wie die Klimakrise durch den Kolonialismus das koloniale Naturverständnis und die daraus resultierende Ausbeutung von Mensch und Natur überhaupt erst entstehen konnte. Wie lassen sich koloniale Kontinuitäten in der unterschiedlichen Betroffenheit von Klimawandelfolgen, dem Umfang von CO2-Emissionen, Ressourcenabbau, aber auch in der Suche nach Lösungen für die Klimakrise und im weißen Klimaaktivismus erkennen? Ein zentraler Teil der Broschüre ist ebenso die Entstehungsgeschichte der Umwelt- und Klimagerechtigkeitsbewegung und das Aufzeigen verschiedener antikolonialer Widerstände, die sich seit 500 Jahren gegen Ausbeutung auflehnen und somit die Klimakrise schon in ihrer Wurzel bekämpft haben. Die Broschüre gibt es als PDF, gedruckte Version und Hörbuch.

Dossier des Aktionsbündnisses Fairer Handel Berlin: „Im Blick: Koloniale Kontinuitäten – Perspektiven auf den Fairen Handel“