The Future is Feminist - Rückblick
Die einleitenden Grußworte unserer Botschafterin Kübra Gümüşay waren besonders einprägsam, denn sie machte deutlich, dass wir respektvoller mit dem Wissen der Menschen, besonders das Wissen der Frauen im Globalen Süden, umgehen sollten, ja sogar müssen. Außerdem forderte sie uns mit einem Beispiel zum Nachdenken auf: Wo liegen die Herausforderungen zwischen Geiz und Verschwendung in unserem alltäglichen Konsumverhalten? Im Laufe des Abends wurde schnell klar: Wir müssen unterscheiden zwischen Geschlechtergerechtigkeit und Frauenempowerment. Für ein geschlechtergerechtes, zukünftsfähiges Wirtschaften muss es das Ziel sein, konsequent und systemisch Frauen einzubinden um so eine ganzheitliche Teilhabe zu ermöglichen. Kurzfristig können Projekte zur Stärkung der Frauen beitragen, jedoch verändern sie nicht die strukturellen Probleme bzw. Herausforderungen vor Ort. Dies bedeutet, dass es auf der einen Seite gute Vorzeigeprojekte gibt, die eine kurzfristige Teilhabe ermöglichen, aber langfristig keine systemische Wirkung haben. Daher muss auf der anderen Seite ein Umdenken stattfinden. Aileen Puhlmann von Lemonaid-Cheritea e.V. hat dazu konkrete Vorschläge: " Wir brauchen mehr Augenhöhe statt Abhängigkeit. Ebenso wichtig ist die Steigerung der Wertschöpfung in den Ländern des Globalen Südens". Deutlich wird, dass mehr Verständnis für die jeweils andere Perspektive geschaffen werden muss. Dazu gehört auch, dass wir bereit sein müssen, echte Partner:innenschaften auf Augenhöhe entstehen zu lassen. Dazu gehört weiterhin, dass mit den Widersprüchen und Herausforderungen des kapitalistischen Systems umgegangen werden muss. Der Faire Handel ist Teil davon und kann sich nicht frei machen von Abhängigkeiten, jedoch war und ist er ein sehr guter Baustein hin zu einer nachhaltigen, transparenten und direkter Lieferkette. Daran halten wir fest und werden verstärkt versuchen, systemtisch prekäre Zustände zu verbessern. Danke an Aileen und Kübra für die tolle Begleitung!
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